Mit dem aktuellen Thema Netzneutralität setzen sich auch die Open-Source-Verbände und –Foundations auseinander. Stefan Probst von der OSBF malt in einem aktuellen Beitrag den Teufel an die Wand und skizziert ein durchaus denkbares Szenario: „Bitte warten Sie, bis wir den Datenverkehr unserer zahlenden Partner bevorzugt haben!“
Vorfahrtsdienste im weltweiten Datenverkehr könnten in Zukunft für viele kleinere Webseiten das Ende bedeuten. Denn vor Kurzem hat die amerikanische FCC (Federal Communications Commission) mit denkbar knapper Drei-zu-zwei-Entscheidung einen Vorschlag verabschiedet, der Netzbetreibern aufzeigt, wie sie beim Datenverkehr zahlungskräftige Unternehmen bevorzugen könnten. Dass dies vollkommen gegen die allgemeine Forderung nach Gleichbehandlung aller Daten im Internet (Netzneutralität) geht, die bisher Konsens war, ist klar.
Es gelte hier, rechtzeitig – in seinem Beitrag spricht Probst von einer viermonatigen Beratungszeit – auf die Barrikaden zu gehen. Denn falls der Vorschlag umgesetzt wird, dürfte das bisherige Prinzip der Gleichbehandlung von allen Daten wohl endgültig kippen. Kleine Unternehmen und Start-ups deren Geschäftsmodell z.B. ein umfangreiches Datenvolumen benötigt, hätten damit kaum mehr eine Chance, da sie mit finanzstarken Konzernen kaum mithalten können.
Und auch an den Konsumenten dürfte diese Entwicklung nicht spurlos vorübergehen, denn die Vielfalt an alternativen Diensten und erfrischend andersartigen Angeboten dürfte dann deutlich schwinden. (Quelle: Stefan Probst, OSBF/red)