Das am häufigsten angebotene E-Payment-Verfahren ist PayPal – das war zu erwarten gewesen. Die Studie zu den Gesamtkosten von Zahlungsverfahren im Internet, die ibi research an der Universität Regensburg durchführte, lässt dennoch aufhorchen: Vor allem wissen E-Commerce-Händler in Deutschland offenbar nicht über die tatsächlichen Kosten ihrer Bezahlverfahren Bescheid.
Ein Grund dafür ist, dass sich bei der Entscheidung für ein E-Payment-Verfahren andere Argumente in den Vordergrund drängen, namentlich die Sicherheit, das Ausfallrisiko und die Verbreitung bzw. Kundenakzeptanz des jeweiligen Systems. Bei der Auswahl achten Händler zuerst auf Transaktionsgebühren und andere direkte Kosten, während sie vor- und nachgelagerte indirekte Kosten, z.B. für manuelle Nachbearbeitung oder für Zahlungsausfälle, entweder außer Acht lassen oder gar nicht mit dem gewählten Bezahlsystem in Verbindung bringen. Dabei sind die indirekten Kosten nicht zu unterschätzen: Sie können die Gesamtkosten zum Teil massiv erhöhen, zum Teil fast im Verhältnis eins zu vier.
Lieferung gegen Vorkasse bleibt unterm Strich das mit Abstand am häufigsten gewählte Modell – und das ist der Studie zufolge nicht einmal die schlechteste Wahl: Im Vergleich anhand eines Basisfalls war dies die drittgünstigste Variante in der Gesamtkostenbetrachtung. Auf Platz zwei kam die abgesicherte Lastschriftzahlung, Spitzenreiter wurde die SOFORT Überweisung. Dabei sind die Abstände durchaus beachtlich: Bei Berücksichtigung der Gesamtkosten kommt Vorkasse immerhin fast doppelt so teuer wie SOFORT Überweisung.
Die Studie „Gesamtkosten von Zahlungsverfahren – Was kostet das Bezahlen im Internet wirklich? Eine empirische Erhebung im deutschen Online-Handel“ gibt es bei ibi research kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: ibi research/red)