Microsoft wird sein .NET Framework künftig komplett als Open Source veröffentlichen und unter eine MIT-Lizenz stellen. Das gilt sowohl für die Runtime wie auch für die Libraries. Bislang lief die Entwicklungsplattform als Shared Source: Der Quellcode war zwar einsehbar, durfte jedoch lediglich für experimentelle Zwecke verändert werden. Nun ist auch eine kommerzielle Produktentwicklung möglich.
Microsoft will mit der Maßnahme die Basis für die Entwicklung von .NET-Applikationen auf unterschiedlichen Betriebssystemplattformen schaffen. Die Fixierung auf Windows ist damit vorbei. Außerdem erhofft sich die Firma, dass das Ökosystem rund um .NET gestärkt wird. Verwaltet wird der Quellcode von der im Frühjahr gegründeten .NET Foundation. Der .NET Core ist ab sofort auf GitHub verfügbar.
Seit Satya Nadella im Februar zum neuen Microsoft-Chef ernannt wurde, ist bei dem Unternehmen eine neue Offenheit zu beobachten. Bereits im April hatte die Firma die Version 6.0 der Programmiersprache C#, Visual Basic 2015 und die .NET-Compiler-Plattform Roslyn unter die Apache-Lizenz 2.0 gestellt. Ebenfalls Open Source sind die Sprachen F# und TypeScript. Bei der OSBF begrüßt man diese Öffnung ebenfalls und beleuchtet dabei auch das seit dem Jahr 2000 existierende Mono Projekt. (Quelle: Microsoft/rf)