Nach Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn ging im Jahr 2014 die Gesamtzahl der gewerblichen Existenzgründungen deutschlandweit um 8,3 % zurück. Auf die einzelnen Bundesländer verteilt sich der Rückgang jedoch durchaus unterschiedlich: So fiel in Nordrhein-Westfalen (-5,8 %) und Niedersachsen (-5,2 %) die Abnahme deutlich gemäßigter aus als z.B. in Baden-Württemberg (-10,5 %) oder Hessen (-18,4 %).
Erstmals seit 2009 stieg in Nordrhein-Westfalen auch wieder die Anzahl der gewerblichen Betriebsgründungen von Hauptniederlassungen leicht an (+2,1 %), während sie im Bundesdurchschnitt weiter rückläufig blieb (-2,3 %). Mehr als jede vierte Existenzgründung in Deutschland (27,8 %) betraf 2014 die Etablierung einer Hauptniederlassung. „Betriebsgründungen von Hauptniederlassungen besitzen eine größere wirtschaftliche Bedeutung als beispielsweise Gründungen im Kleingewerbe“, erläutert dazu Dr. Rosemarie Kay, stellvertretende Geschäftsführerin des IfM Bonn. Ein Hauptgrund für den auffälligen Rückgang bei den Kleinbetriebsgründungen (deutschlandweit -11,5 %) dürfte die seit Beginn 2014 uneingeschränkte Arbeitnehmerfreizügigkeit für alle Bürger der osteuropäischen EU-Beitrittsstaaten (Bulgarien und Rumänien) sein.
Das IfM Bonn erstellt auf Grundlage der Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) regelmäßig eine Statistik zu den gewerbeanzeigepflichtigen Gründungen und Unternehmensaufgaben sowie zu den Insolvenzen. Die ausführlichen Daten für das Jahr 2014 stehen im Bereich Gründungsforschung des IfM Bonn kostenfrei zur Verfügung. (Quelle: IfM Bonn/rs)