Der Radiosender machte vergangenen Freitag die Probe aufs Exempel und fragte Besucher, ob sie mittelständische Unternehmer wären. Die mit Abstand häufigste Antwort lautete "Nein". Oder gar die eines Lehrers: "Nein, im Gegenteil". Einige der Befragten gaben wenigstens an, "nur" ein Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern zu haben. In einem anderen Fall handelte es sich um einen Angestellten einer Firma, die weltweit über 1000 Mitarbeiter zählt.
Dann war da noch der makellos gekleidete Referent eines Seminars für Mittelständler vor leerem Publikum. Dass seine Position im Lufthansa-Konzern jenseits des Mittelstands der Grund für das auffallende Desinteresse war, darf bezweifelt werden. Aber es war sicher nicht im Sinne der Veranstalter. Wohl auch nicht repräsentativ. Es deckt sich jedoch mit dem Eindruck, den uns ein Korrespondent im Telegrammstil schildert, den wir exklusiv für MittelstandsBlog.DE auf die Systems geschickt hatten: "Wollte eine wirklich große Firma besuchen. Fand sie als Unteraussteller an zwei Tischchen in Halle A3. An einem saß jemand, der sagte, dass er sich nicht auskenne. Am anderen gähnende Leere…". Wenn die Systems überleben will, muss sie sich mehr einfallen lassen, als sich mit Worthülsen für den Mittelstand zu schmücken. Handfeste Programme für real existierende und vor allem kritische Unternehmer sind dringend gefragt. Sonst kann sie zumachen.