11.500 Ingenieure fehlen dem deutschen Mittelstand, beklagt der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI). Laut einer Studie des VDI klafft in der gesamten Wirtschaft eine Lücke von 15.000 Ingenieuren. Rund 50 Prozent der freien Stellen in Forschung und Entwicklung könnten derzeit nicht besetzt werden. „Laut unserer Untersuchung rechnen 57 % der erfolgreichen Unternehmen mit weiter steigendem Ingenieurbedarf. Das zeigt zum einen, dass wir eine Herkules-Aufgabe vor uns haben, die große Anzahl an qualifizierten Ingenieuren zu beschaffen. Zum anderen zeigt es, welche Chancen sich jungen Menschen bieten, die ein solches Studium ergreifen“, so VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs.
Dass es trotzdem arbeitslose Ingenieure gibt, soll laut Fuchs vor allem an mangelnder Qualifikation, mangelnden Branchenkenntnissen und mangelnder Berufserfahrung der Betreffenden liegen. Soll der Mangel behoben werden, müsse frühzeitig in den Schulen durch die Einführung eines Technikunterrichts bei den Kindern und Jugendlichen die Faszination an der Technik geweckt werden. Ein zweites Potenzial sieht Fuchs bei den Frauen. Die derzeitige Frauenquote von nur 10 % sei viel zu gering. Eine dritte Maßnahme sei die Stärkung der fachlichen Weiterbildung in den Betrieben.
MittelstandsBlog meint: Arbeitslosen Ingenieuren vorzuhalten, sie seien ungeeignet, weil ihnen die Berufserfahrung und Branchenkenntnis fehlt, gleichzeitig aber nach Nachwuchsingenieuren zu rufen, ist ein Widerspruch in sich. Den im ersten Berufsjahr bereits langjährig erfahrenen Branchenguru und ewig unter 45 Jahre jung bleibenden Hightech-Ingenieur wird es nie geben. Dass ein über Jahrzehnte hinweg in Deutschland ideologisch geprägtes technikfeindliches Klima durch einen Technikunterricht dringend korrigiert werden muss, können wir nachvollziehen. (ml)