Selbstausbeutung kann Handwerk nicht retten

Während das  Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW) in seinem Gründungsreport 2/2005 über eine hohe Zunahme der Gründungen im Handwerk im Jahr 2004 jubiliert (siehe Meldung vom 22. 11.) stellt die Handwerkskammer Kassel (HWK) für das gleiche Jahr einen sprunghaften Anstieg der Insolvenzen fest. In ihrem Bereich betrage die Steigerung 17 Prozent und man erwarte für 2005 sogar eine noch größere Anzahl.

„Zehn Jahre konjunktureller Flaute, gestiegene Fixkosten, Konsumentenstreik und Preisdumping können nicht länger durch Rationalisierungsmaßnahmen und durch die Selbstausbeutung der Inhaber aufgefangen werden“, klagt Gerhard Repp, Präsident der Handwerkskammer. Besonders beim Preisdumping fallen immer öfter Billiganbieter handwerklicher Dienstleistungen ins Gewicht, die nicht aus der Region stammen. Das Preisgefälle innerhalb der EU, aber auch bereits zu Thüringen, trage daher wesentlich zu den Insolvenzen regionaler Betriebe bei.

Ein ausführlicher Bericht zu diesem Thema mit weiteren Fakten ist auf der Website Osthessen-News.de, einem Projekt unabhängiger Journalisten in Fulda zu finden. (ml)