Zeitarbeitsfirmen boomen. Thomas Reitz, Geschäftsführer von Manpower verriet kürzlich der Berliner Zeitung: „Wir stellen jede Woche 200 bis 300 Mitarbeiter ein." Insgesamt erwarte man für das laufende Jahr eine Steigerung um 20 Prozent. Ebenso optimistisch gibt sich der Primus der Branche, Randstad. Die Zahl der Neueinstellungen liege bei 8000 Zeitarbeitskräften, verkündete das Unternehmen dieser Tage. Allein die beiden genannten Unternehmen erzielten letztes Jahr immerhin einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro.
Der Markt der Zeitarbeit ist traditionell ein Barometer für die Entwicklung der Wirtschaft, da viele Firmen steigende Aufträge zuerst mit Zeitarbeitskräften abwickeln. Ist der aktuelle Boom ein Hoffnungsschimmer für einen demnächst stattfindenden Aufschwung? Thomas Reitz von Manpower glaubt ja, allerdings verzögere sich dieses Mal der signalisierte Aufschwung wegen den Koalitionsverhandlungen im November. "Das Kasperletheater hat für Verunsicherung gesorgt." So Thomas Reitz wörtlich gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Die heute vorgestellten Ergebnisse der von Manpower im vierteljährlichen Rhythmus durchgeführten MEOS-Studie, eine Umfrage unter 1000 Arbeitgebern, zeigen sogar eine leichte Verschlechterung der Stimmung (s. Grafik). 80 Prozent der Befragten sehen bis März kommenden Jahres keine Änderung der Beschäftigungslage. Die Umfrage wurde allerdings schon vor den Koalitionsvereinbarungen abgeschlossen. Mittelfristig, glaubt Reitz, stehe dennoch ein Aufschwung bevor. (ml)