Mit wenigen Tricks und geringen Kosten sollen Wohnungen und ganze Häuser multimedial vernetzt werden können. Kabellose Heimnetzwerke seien günstiger, wenn sie nicht auf WLAN, sondern auf AV-Technik basieren, schreibt die Computerzeitschrift PC Professionell.
In einem Test wurde eine Sat-Antenne der Firma Technisat genutzt, die Multytenne 45. Sie holt die Signale der vier wichtigsten Satelliten ohne umständliches Ausrichten ins Haus. Das sind mehr als 2.500 Sender. Das Satelliten-Signal wird per Antennenkabel direkt an den DVB-S-Receiver Dreambox DM 7020 weitergeleitet. Der Receiver verfügt auch über eine Festplatte, und somit dient die Box auch als HD-Festplattenrekorder mit allen Komfortfunktionen wie beispielsweise Time-Shift (zeitversetzte Wiedergabe).
Dank Linux-Betriebssystem kann die Dreambox so ziemlich alles, was auch ein Multimedia-PC kann: Video-Datenbank, MP3-Server sowie mittels Webbrowser und Ethernet-Schnittstelle auch Verbindungen ins Internet herstellen. Trotz der Leistungsvielfalt ist die Box nicht größer als ein herkömmlicher HiFi-Baustein.
Zwei Datennetze verteilen die Signale in Wohnung oder Haus: WLAN und AV-Funkübertragung. Die AV-Sender funken auf 2,4 GHz rund 20 Meter weit Video und TV-Signal in PAL und Stereo-Ton. Weiterer Vorteil der kleinen Funker: Das Videosignal muss nicht aufwändig decodiert werden, daher sind die AV-Einheiten auch ausgesprochen günstig. Mehr als 50 Euro für Sender und Empfänger fallen nicht an. Zusätzliche Empfangseinheiten kosten je nach Leistungsfähigkeit rund 20 Euro. Will beispielsweise Sohnemann im Kinderzimmer nicht das Gleiche sehen müssen wie die Eltern im Wohnzimmer, bietet sich eine Mehrkanal-AV-Einheit an. Diese kostet rund 90 Euro und überträgt mehrere Signalquellen gleichzeitig.
Während die PC-Industrie noch mit kabelloser Video-Übertragung kämpft, gebe es in der Unterhaltungselektronik längst günstige und funktionierende Lösungen, lautet das Fazit der Tester. Erst der Mix mache das Heimnetz flott (Quelle: PC Professionell 3/06).