Die demografische Entwicklung in Deutschland wird den Mittelstand besonders hart treffen – und kaum ein mittelständisches Unternehmen ist darauf vorbereitet. Neben der größeren Abhängigkeit vom Inlandsmarkt und seiner Demografie (die großen Firmen sind meist auch international tätig), haben schon heute in Regionen mit starken Konzernen vor Ort KMUs bei den hochqualifizierten Arbeitskräften das Nachsehen, da für diese die umfangreichen und meist auch internationalen Karrieremöglichkeiten der Konzerne besonders reizvoll sind.
Die Chancen des Mittelstands liegen in der flacheren Hierarchie und der größeren Nähe der Firmenleitung zu den Mitarbeitern und ihrem persönlichen Umfeld, also z. B. deren Familien. Vorausgesetzt, diese Nähe wird im Unternehmen kultiviert. Maßnahmen wie Zuschüsse zu Kinderbetreuungskosten, Job-Sharing und Telearbeit erhöhen die Mitarbeitermotivation erheblich, stellt die Unternehmensberatung McKinsey in der Studie „Management Matters“ (2005) fest. Andere Studien zeigen, dass familienfreundliche Unternehmen von der Öffentlichkeit positiver wahrgenommen werden. Ein gutes Firmenimage zieht Investoren und qualifizierte Mitarbeiter an.
Eine Hilfe bei der Neuausrichtung mit Familienorientierung bietet z. B. das Portal Mittelstand und Familie. Das Internetportal ist eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Bertelsmann Stiftung. Es bietet umfassende Informationen, konkrete Praxislösungen, Arbeitsmaterialien zum Download sowie eine Datenbank mit über 18.000 Kontaktadressen, z. B. von Industrie- und Handelskammern, Bündnissen für Familie oder Familienzentren.
MittelstandsBlog meint: Ein Bündnis Mittelstand und Familie ist das Beste, was unserem Land derzeit passieren kann. Packen wir’s an! (ml)