Unternehmergeist, das ist im Zeitalter der Börsenstars und Großkonzerne meist das Statement eines hoch dotierten Angestellten – denn genau das sind Vorstandsvorsitzende in aller Regel. Kaum einer von ihnen hat jemals ein Unternehmen gegründet und ihr Selbstverständnis geht im Kern über ein hochqualifiziertes Angestelltenverständnis nicht hinaus. Daran ist nichts Verwerfliches, aber es unterscheidet sich vom Gründerdenken darin, dass an erster Stelle das eigene Wohl steht und erst dann das des entlohnenden Unternehmens. Besonders deutlich wird das im Abfindungsgebaren bei Unternehmenskrisen.
Die echten Gründergeister finden sich in erfolgreichen mittelständischen und Familienunternehmen. Einer der interessantesten und schwergewichtigsten Vertreter der Zunft ist der Anthroposoph und Gründer der Drogeriekette dm, Professor Götz W. Werner. In einem ausführlichen und hochinteressanten Interview auf dem Internet-Portal www.in-fuehrung-gehen.de der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft gibt er einen tiefen Einblick in sein unternehmerisches und menschliches Denken mit Schwerpunkt auf dem Thema Führung. Absolut lesenswert! (ml)