Ein günstiger Einkauf ist die beste Sparmaßnahme für Unternehmen, lautet eine alte Kaufmannsregel. Wie der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) auf der Fachmesse „e_procure & supply“ in Nürnberg mitteilte, sparen Unternehmen bei Einsatz von Tools für die elektronische Beschaffung bei Prozesskosten durchschnittlich zwischen 15 und 30 Prozent, bei Einstandspreisen im Schnitt zwischen 5 und 10 Prozent. Das ergab die Umfrage „BME-Stimmungsbarometer Elektronische Beschaffung 2006«, an der sich dieses Jahr 47 Großunternehmen (mit über 2.000 Mitarbeitern) und 46 KMU beteiligten.
„Das Barometer konstatiert eine 2. Welle des E-Procurement (⇒ Wikipedia). Ein Großteil der Unternehmen hat sich lange Zeit nicht mit der elektronischen Beschaffung auseinander gesetzt, ist aber nun seit ca. einem Jahr in der Einführung bzw. aktuell mit der Einführungsplanung beschäftigt“, so BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt (siehe Bild). Nur noch 14 Prozent der Unternehmen meinen, auf elektronische Kataloge (Desktop Purchasing) verzichten zu können, ein Viertel glaube das in Bezug auf E-Sourcing-Lösungen (elektronische Auktionen/Ausschreibungen).
Bei KMUs stellt der BME deutliche Defizite fest. Während 88 Prozent der Großunternehmen elektronische Kataloge seit mehreren Jahren einsetzen, sind dies bei KMUs nur 51 Prozent. Bei 22 Prozent der KMU laufen zurzeit immerhin Einführungsprojekte. E-Sourcing-Tools werden seit ca. einem Jahr verstärkt implementiert; ein großer Teil (22 Prozent aller Unternehmen bei Ausschreibungen, 17 Prozent bei Einkaufsauktionen) denkt über die Einführung nach. Auch hier sind die Großunternehmen den KMU deutlich voraus. Weitere Details der Umfrage gibt es hier. (ml)