Wie der ddp/Dow Jones Wirtschaftsdienst meldet, steht die britische „Limited“ (⇒ Wikipedia) trotz angekündigter GmbH-Reform beim deutschen Mittelstand weiter in der Gunst. Drei Jahre nach der vollrechtlichen Anerkennung dieser Rechtsform in Deutschland gibt es nach Expertenschätzung rund 35.000 deutsche Limited-Kapitalgesellschaften. Derzeit wird laut Schätzung schon jede vierte Kapitalgesellschaft als Limited gegründet, statt als GmbH, und ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Nach Angaben von ddp/djn sind Limiteds vor allem in den wirtschaftsstarken Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg stark vertreten (mehr als 60 Prozent), dagegen residieren in den schwachen Regionen Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland und Thüringen insgesamt gerade mal 5 Prozent aller Limiteds.
Die Vorteile einer Limited liegen auf der Hand: eine einmalige Einlage von einem britischen Pfund statt 25.000 Euro (GmbH), kein Notarzwang und eine schnelle Abwicklung, dennoch eine Haftungsbeschränkung wie bei der GmbH. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt: Limiteds wird von potentiellen Gläubigern deutlich weniger Vertrauen entgegengebracht. Banken und Lieferanten gewähren nur zögernd Kredite, für die Aufrechterhaltung des Limited-Status ist eine ständige Vertretung in England nötig. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnt deshalb vor einer zu einseitigen Sicht der Limited (siehe auch „Limited ist nur bedingt Alternative zur GmbH“). (ml)
Mehr Infos rund um die Rechtsform Limited finden Sie hier:
- „Häufigste FAQ´s zum Thema Limited“
von Limited24 (Anbieter für Limiteds) - „Die Limited Company – In der Übersicht“
(PDF) von Go Ahead (seit 2006 FORIS AG) (Anbieter für Limiteds) - kritische Informationsseite der IHK Stuttgart
- kritische Informationsseite des Gründerportals akademie.de
- Stellungnahme der Bundesregierung
(PDF) zu einer Anfrage der FDP zum Thema Limited