Eine Untersuchung, die die Unternehmensberatung Accenture zusammen mit der Tageszeitung Die Welt durchführen ließ, beweist, dass die Rolle der Großunternehmen für die deutsche Wirtschaft wichtiger als bisher angenommen ist. Das behaupten jedenfalls die Experten der Unternehmensberatung. Laut Studie erzielen die größten 500 Unternehmen rund 30 Prozent der Umsätze, obwohl sie nur 13 Prozent der Beschäftigten haben. Bei Forschung und Entwicklung (F&E) liegt der Anteil der Top 500 an den Gesamtausgaben der deutschen Wirtschaft bei 70 Prozent, bei den IT-Ausgaben bei 60 Prozent.
Nicht der deutsche Mittelstand sei deshalb das Rückgrat der Wirtschaft, sondern die großen Konzerne, tönt Accenture-Deutschland-Chef Stephan Scholtissek. Auch in Bezug auf Arbeitsplätze gibt die Studie den Großunternehmen eine gute Note: Die stärksten 20 Prozent der deutschen Großunternehmen haben im Zeitraum von 2000 bis 2004 die Inlandsbeschäftigung um 6,1 Prozent ausgebaut – teilweise allerdings auch durch Übernahmen.
MittelstandsBlog meint: Bei der Interpretation der Studie ist eine gute Portion Skepsis angebracht. Eine Auswahl der Top Großunternehmen wird mit der Gesamtheit des Mittelstandes verglichen. Ein fairer Vergleich müsste entweder die Gesamtheit der Großunternehmen mit der Gesamtheit des Mittelstandes vergleichen, oder eben Top gegen Top. Ein weiterer Schwachpunkt: Die Umsätze der Großunternehmer werden weder ausschließlich im Inland erwirtschaftet noch bleiben alle Gewinne bzw. Investitionen in F&E im Land, anders als vielfach im Mittelstand. Die Zahlen sind deshalb kaum vergleichbar. Wer sich gegen mittelstandsfeindliche Argumente wappnen will, erfährt weitere Details der Studie auf dem IT-Portal de.internet.com oder bei Die Welt. (ml)