Unternehmen kümmern sich am liebsten um ihre Bestandskunden. 93 Prozent stufen sie als wichtig oder sehr wichtig für den Geschäftserfolg ein. In der Hitliste der Sympathie folgen einkommensstarke Verbraucher mit 70 Prozent und Senioren mit 55 Prozent der Nennungen. Das ergab eine Umfrage von Februar bis März unter 547 Führungskräften aller Branchen durch Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt und der Wirtschaftswoche.
Die Pflege der Bestandskunden lassen sich die Unternehmen einiges kosten, denn 70 Prozent wollen sie noch stärker an sich binden und damit den Preisverfall stoppen. Bestandskunden bekommen Sonderkonditionen, großzügige Rabatte, exklusive Angebote oder ausgiebige Beratung. Sie erhalten einen Termin direkt beim Filialleiter und müssen sich nicht in der Warteschlange anstellen. Aber die für den Markt wichtigste gesellschaftliche Entwicklung ist für zwei Drittel der Befragten die Vergreisung der Gesellschaft. Deshalb werden neben den Bestandskunden die Senioren als Kundengruppe immer wichtiger. Heute leben in Deutschland 30 Millionen Männer und Frauen der Generation 50 plus. Im Jahre 2020 werden es bereits 39 Millionen sein. So gibt es in Österreich schon erste Supermärkte für die Generation ab 50 mit Preisschildern im Großdruck, extrabreiten Gängen mit rutschfestem Bodenbelag und Einkaufswagen, die sich in Stühle verwandeln lassen.
Ebenfalls an Bedeutung gewinnen Akademiker. Die Einführung von Studiengebühren in vielen Bundesländern macht angehende Akademiker besonders für Kreditinstitute und Finanzdienstleister interessant. Kinder und Jugendliche sowie Kunden aus dem Ausland stehen dagegen weniger im Fokus der Unternehmen. Daran wird sich auch in den kommenden Jahren wenig ändern, so die Befragung. (ml)