Eine aktuelle Studie mit dem Titel "Innovationen im Mittelstand", die die KfW Bankengruppe unter Mitwirkung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt und letzte Woche in Frankfurt präsentiert hat, zeigt zwar, dass zwischen 2002 und 2004 ganze 42 Prozent aller Mittelständler in Deutschland mindestens ein Innovationsprojekt erfolgreich durchgeführt haben. Das bedeutet eine Steigerung um 4 Prozent gegenüber dem Zeitraum 2000 bis 2002. Sie kritisiert aber auch, dass die Qualität der Innovationen vor allem im so wichtigen FuE-intensiven (FuE: Forschung und Entwicklung) Verarbeitenden Gewerbe nachlässt.
In der Automobilbranche oder Medizintechnik ging der Anteil der Unternehmen, die erfolgreich eine Marktneuheit eingeführt haben, gegenüber 2002 von 15 Prozent auf 10 Prozent zurück. Ebenfalls problematisch: Gerade junge Unternehmen wagen es laut Studie immer seltener, für den Markt neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und erfolgreich einzuführen. Der Prozentsatz originärer Innovatoren habe sich hier von 11 Prozent auf 6 Prozent sogar nahezu halbiert.
Wichtigstes Hemmnis für Innovationen sind Finanzierungsschwierigkeiten. Ein Großteil der innovativen Mittelständler (59 Prozent) finanziert seine Innovationsaktivitäten aus zuvor erwirtschafteten Gewinnen bzw. dem laufenden Cashflow. Vor allem kleine und junge Unternehmen besitzen laut Studie oft nicht die nötige Innenfinanzierungskraft und müssen dann mangels Finanzierung auf Innovationen verzichten.
Hier können geeignete Förderinstrumente ansetzen, z.B. die ERP-Startfonds und das ERP-Innovationsprogramm der KfW sowie der vom Bund, KfW und Industrie geschaffene High-Tech-Gründerfonds. Doch es sind auch neue Akzente notwendig, um die Finanzierungssituation und die Rahmenbedingungen für Innovationen zu verbessern, z.B. die intensivere Nutzung von immateriellen Vermögenswerten wie Patenten als Finanzierungsinstrument.
Die Studie steht als PDF in einer Langfassung und in einer Kurzfassung per Download kostenlos zur Verfügung. (ml)