Pressetext berichtet, dass mittlerweile viele Firmen auf den Kunden als so genannten Co-Innovator setzen, um die Ergebnisse gewaltiger Marktforschungs- und Marketingmühlen zu verfeinern. „Immer mehr Firmen verlassen sich bei der Suche nach Neuerungen nicht auf die eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, sondern zapfen zugleich die Schöpfungskraft der Kundschaft an“, weiß auch Constantin Gillies von der Financial Times Deutschland. Beim Markenartikler Procter und Gamble gehen bereits zehn Prozent aller Neuprodukte auf externe Ideen, die so genannte Open Innovation, zurück.
Zwar sei nicht jeder Kunde auch ein geborener Erfinder, aber Prognosen der britischen Economist Intelligence Unit bestätigen, dass die wichtigsten Veränderungen in der Geschäftswelt künftig von der Schnittstelle zum Kunden ausgehen werden. „Open Innovation ersetzt zwar nicht die klassischen Innovationsvorgänge“, weiß Frank Piller von der Technischen Universität München, „das Verfahren optimiert aber die Produktentwicklung.“ Unternehmen kommen damit auf wirkliche Basisinnovationen und vermeiden zeit- und kostenaufwendige Trial-and-error-Schleifen.
In den letzten Jahrzehnten gingen viele Kundeninnovationen dadurch verloren, dass Hersteller und Kunden durch immer mehr Geschäftsprozesse wie Grossisten und andere Zwischenhändler getrennt wurden. Hier bietet vor allem das Internet neue direkte Kontaktmöglichkeiten, die von vielen Firmen aber noch immer als lästiges Übel gesehen werden und nicht als Chance. Dabei würden von einer solchen Einladung an Kunden vor allem inländische Firmen durch die muttersprachliche Kundenansprache besonders profitieren. Hier bieten sich gerade für KMU interessante Wettbewerbsvorteile. (ml)