Der Kartellstreit zwischen Microsoft und der Europäischen Kommission eskaliert. In einem gestern veröffentlichten Statement drohte Microsoft den Starttermin von Windows Vista (dem Nachfolge-Betriebssystem von Windows XP) in Europa aufgrund weiterer Bedenken der europäischen Kartellhüter erneut zu verschieben. Eine derartige Entscheidung ziehe nach Meinung von Microsoft schwerwiegende Konsequenzen für die gesamte IT-Branche und zehntausende Unternehmen nach sich.
Unterstützung erhält Microsoft offensichtlich durch vier EU-Parlamentarier, die sich bei der Kommission über die anhaltende Verfolgung von Microsoft und die dadurch ausgelösten Risiken für die IT-Branche beschwert haben. Für die jüngste Microsoft-Drohung der Verschiebung zeigte die Kommission insgesamt jedoch wenig Verständnis. Es liege einzig und allein an Microsoft, sich an die gültigen Wettbewerbsbestimmungen der EU zu halten. Die Kommission könne nicht für eine etwaige Verschiebung von Vista verantwortlich gemacht werden. (pressetext/ml)
MittelstandsBlog meint: Welche der beiden Seiten auch gewinnt – durch derartige Verzögerungen wird die Mehrheit der mittelständischen Betriebe betroffen, die auf Windows setzt. Allerdings gibt es ein probates Mittel gegen solche Abhängigkeiten: Umstieg auf Open Source Software, zum Beispiel Linux anstelle von Windows. (ml)