In Deutschland brumme es, ist vom Internationalen Währungsfonds (IWF) zu hören. Die deutsche Wirtschaft werde im laufenden Jahr 2 Prozent wachsen und die Weltwirtschaft um 5,1 Prozent. Noch im Frühjahr erwarteteten die IWF-Experten für Deutschland lediglich 1,3 Prozent Wachstum. Damit ist Deutschland unter den Industrieländern der Shootingstar, dessen Wachstumsprognosen am stärksten nach oben korrigiert wurden.
"In Deutschland brummt es", schwärmte Chefökonom Raghuram Rajan bei der Präsentation der korrigierten Prognosen in Singapur. Er empfahl den Deutschen aber auch Strukturreformen, unter anderem Hartz IV so zu verbessern, dass die Anreize für Arbeit größer werden, und eine Reduzierung der Unternehmenssteuern. Für 2007 erwartet der IWF wieder eine Abschwächung durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer.
Die Wirtschaft in Europa werde im laufenden Jahr um 2,4 Prozent wachsen. im nächsten Jahr betrage das Wachstum dann nur noch 2 Prozent. Gleichzeitig sei eine Zinserhöhung zu erwarten.
Für die Schwellenländer und besonders China rechnet der IWF mit einem Andauern des gegenwärtig enormen Wachstums. Auf die USA allerdings sieht der IWF weniger rosige Zeiten zukommen. Für das laufende Jahr bleibe zwar die bisherige Prognose von 3,4 Prozent Wachstum bestehen. Für 2007 senkte das IWF allerdings die Vorhersage von 3,3 Prozent auf 2,9 Prozent. Vor allem der schwächelnde Immobilienmarkt bremse die Konjunktur in den USA.
Der Ölpreis wird nach Meinung des IWF schon im laufenden Jahr nochmals kräftig ansteigen, im Durchschnitt von 53,35 US-Dollar pro Barrel auf 69,20 US-Dollar. Für das kommende Jahr sei sogar ein Durchschnittspreis von 75,50 US-Dollar zu erwarten. (ml)