Die Botschaft des heute von der Europäischen Kommission in Brüssel veranstalteten Weltnormungstages 2006 lautet: Die KMU müssen Normungsmaßnahmen in eine höhere Wettbewerbsfähigkeit ummünzen. Die Teilnehmer des Weltnormungstages erörterten unter anderem Themen wie benutzerfreundlichere Normen sowie eine stärkere Einbindung der KMU in den Normungsprozess. Die von den europäischen Normungsorganisationen CEN, CENELEC und ETSI entwickelten Normen stellen einen wichtigen Beitrag zur EU-Politik der besseren Rechtsetzung dar. Laut EU-Kommission liegt es im Ermessen der jeweiligen Interessengruppen, selbst die erforderlichen Details in die Normen zu integrieren.
Günter Verheugen, Vizepräsident der EU-Kommission und Kommissar für Unternehmen und Industrie, erklärte: „Durch europäische und internationale Normen wird die weltweite Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen gefördert. Die KMU mit ihrem enormen Innovationspotenzial müssen bei Normungsfragen stärker berücksichtigt werden.“ In der Vergangenheit überließen nach Meinung der Kommission mittelständische Firmen Normungsfragen viel zu oft den großen Unternehmen und konnten daher nicht von der Normung profitieren. Für viele KMU, beispielsweise jene in den Bereichen persönliche Schutzausrüstung, elektrische Ausrüstung oder Telekommunikation, stellt die Beteiligung an Normungsmaßnahmen einen strategischen Vorteil dar. Durch frühzeitige Kenntnis der anerkannten Normen könnten diese Unternehmen nicht nur im eigenen Land, sondern europa- und weltweit eine führende Marktrolle übernehmen.
Die Teilnehmer des Weltnormungstages sprachen sich deshalb für einen „neuen Pakt“ zur Einbindung der KMU in Normungsfragen aus. Ein solcher Pakt stünde im Einklang mit dem Ansatz der EU-Kommission, „zunächst in kleinem Maßstab zu denken“ und würde zu einer „besseren Rechtsetzung“ für kleine und mittlere Unternehmen führen. Informationen zum Themenplan der Veranstaltung können auf der Website der Kommission eingesehen werden. (EU-Kommission/ml)