Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) erwartet, dass das Konjunkturklima in Deutschland vorerst freundlich bleibt. Im Jahr 2006 werde das reale Bruttoinlandsprodukt voraussichtlich um 2,4 Prozent wachsen. Für das kommende Jahr sei zwar nur mit einem Plus von 1,5 Prozent zu rechnen, dabei solle es sich allerdings lediglich um eine Delle im Aufwärtstrend handeln, die vor allem durch die staatliche Finanzpolitik verursacht wird. Ansonsten seien die stützenden Kräfte durch die Auslandsnachfrage und die in Gang gekommene Investitionskonjunktur jedoch stark genug, um den Aufschwung weiter zu tragen.
So werden laut IW die realen deutschen Exporte in diesem Jahr um 9 Prozent und im kommenden Jahr abermals um knapp 7 Prozent zulegen. Dies sowie der gestiegene Kapazitätserweiterungsbedarf dürften die realen Ausrüstungsinvestitionen, nach fast 7 Prozent im laufenden Jahr, 2007 erneut um 6 Prozent expandieren lassen. Deutlich gebremster entwickle sich der private Konsum, dessen reale Zunahme um knapp 1 Prozent im Jahr 2006 zum Teil auch noch Vorzieheffekten aufgrund der anstehenden Mehrwertsteuererhöhung zuzuschreiben sei.
Insgesamt seien die Wachstumsimpulse kräftig genug, um dem Arbeitsmarkt neuen Schwung zu geben. Im Schnitt werde es 2006 rund 270.000 Erwerbstätige mehr geben als 2005 – ein Plus von 0,7 Prozent. Im kommenden Jahr ist nochmals eine Steigerung um 235.000 Personen möglich, vermuten die Institutsexperten. Die Zahl der Arbeitslosen könne dann zumindest zeitweise die 4-Millionen-Marke nach unten durchbrechen. Weitere Details sind online abrufbar. (IW/ml)