Nicht schlechte Auftragslagen sind Hauptgrund für unbezahlte Rechnungen gewerblicher Kunden, sondern Liquiditätsengpässe und unbezahlte Rechungen der eigenen Kunden. Die wenigsten bleiben das Geld vorsätzlich schuldig. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die vom Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) zum Thema Schuldensituation von deutschen Privathaushalten und Firmen angefertigt wurde. Das Bemerkenswerte daran: Weder Lobbyisten noch Schuldner oder Gläubiger wurden befragt. Diese drei Parteien liefern in aller Regel beim Thema Schulden und Pleiten subjektiv eingefärbte Antworten. In diesem Fall aber stammen die Zahlen aus den Reihen der wahren Kenner der Schuldnerszene, die täglich mit mittelständischen Finanzkrisen konfrontiert werden, aber als Außenstehende einen klaren Blick für die Fakten besitzen – die Inkassounternehmen. Sie sagen: In erster Linie sind momentane Liquiditätsengpässe (70 Prozent) der Grund für unbezahlte Rechnungen gewerblicher Kunden. Erst ganz am unteren Ende der Liste steht das vorsätzliche Schuldenmachen (18 Prozent). Nicht mangelnde Zahlungsmoral ist also das eigentliche Problem, sondern eine Kette aus finanziellen Schwächen. Übrigens: Mehrfachnennungen waren möglich, denn meist wirken zwei oder drei Gründe zusammen. Wer mehr wissen will: Die Ergebnisse gibt es als PDF-Broschüre per Download. (BDIU/ml)