Die Unternehmen setzen beim Gehalt im nächsten Jahr mehrheitlich nicht auf signifikante Gehaltssteigerungen sondern umfassendere Trainings- und Weiterbildungsangebote. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Mercer Human Resource Consulting, bei der 430 überwiegend multinationale Unternehmen in Europa zu ihrer Gesamtvergütungsstrategie im Jahr 2007 befragt wurden.
Die Studie zeigt einen Trend zu einer stärkeren Umgewichtung von monetären und nicht-monetären Vergütungsbestandteilen. Während lediglich 16 Prozent der von Mercer befragten Unternehmen angaben, im nächsten Jahr stärker in die Steigerungen des Grundgehalts zu investieren, planen 58 Prozent stärker in die Ausweitung der Trainings- und Weiterentwicklungsmaßnahmen für ihre Mitarbeiter zu investieren.
Bei betrieblichen Nebenleistungen im Bereich der Alters- oder Gesundheitsvorsorge sind der Studie zufolge im kommenden Jahr ebenfalls vergleichsweise geringe Zuwächse zu erwarten. So gaben nur 16 Prozent bzw. 20 Prozent der Befragten an, für diese Zusatzleistungen mehr Geld aufwenden zu wollen. Stattdessen bekundeten die Unternehmen die Absicht, stärker in jährliche Bonuszahlungen (32 Prozent) und nicht-monetäre Vergütungskomponenten (44 Prozent) zu investieren.
Aus Arbeitgebersicht besteht die größte Herausforderung darin, eine Gesamtvergütungsstrategie zu gestalten, die sowohl die Gewinnung als auch die Bindung von Leistungsträgern unterstützt – dies gaben 83 Prozent der Studienteilnehmer an. Die zweitgrößte Herausforderung sahen die befragten Unternehmen in einer adäquaten und differenzierten Vergütung für Leistungsträger; 65 Prozent aller Befragten stuften diesen Aspekt als sehr wichtig ein. Nur geringfügig weniger Bedeutung maßen die Unternehmen der Einführung von Vergütungsstrategien bei, die die Erreichung der Geschäftsziele unterstützen (64 Prozent) und bei denen Leistung und Vergütung eng verzahnt sind (63 Prozent).
Dagegen stuften nur 11 Prozent der befragten Unternehmen die Anpassung der Gesamtvergütung an die Bedürfnisse einer alternden Belegschaft als wichtige Herausforderung ein. Dazu Mercer-Berater Bernd Thomaszik: "Angesichts der demografischen Entwicklung in Europa ist es erstaunlich, dass sich nur wenige Unternehmen über spezifische Vergütungsmodelle für alternde Belegschaften Gedanken machen." (na/ml)