Hohe nominale Steuersätze, komplizierte Steuergesetze und ineffektive Steuerverwaltungen treiben vor allem in Entwicklungsländern viele Unternehmen in die Schattenwirtschaft. Aber auch in Europa ist nicht alles zum Besten bestellt: Auffallend groß sind die Unterschiede zwischen nomineller und effektiver Steuerbelastung sogar in Industrieländern wie Frankreich (Differenz knapp 60 Prozent) oder Italien (knapp 50 Prozent).
Ein transparentes Steuersystem, in dem die Körperschaftsteuersätze weitgehend der tatsächlichen Steuerbelastung entsprechen, würde Entscheidungsprozesse und Verwaltungsabläufe nicht nur in den Unternehmen, sondern auch in den Steuerbehörden beschleunigen. In Dänemark beispielsweise bringt jede dänische Krone, die der Staat in die Steuerverwaltung steckt, Steuereinnahmen von 113 Kronen. In Ungarn liegt das Verhältnis von Ausgaben zu Einnahmen bei 1 zu 77, in Mexiko sogar nur bei 1 zu 33. Diese Zahlen stammen aus kompetenter Quelle, einer gemeinsamen Studie der Weltbank und PricewaterhouseCoopers (PwC). PwC-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Dieter Endres Endres rät deshalb den politisch Verantwortlichen: "Transparente Systeme, weniger Bürokratie und niedrigere Steuersätze können mehr Einnahmen für den Staat und weniger Ausgaben für die Unternehmen bringen. Regierungen und Unternehmen sollten gemeinsam Konzepte erarbeiten, um den beiderseitigen Vorteil zu realisieren." (PwC/ml)