Das Geschäft mit legalen Downloads ist dieses Jahr so richtig ins Rollen gekommen – allen Unkenrufen der Rechteinhaberverbände zum Trotz. Ob Musik, Hörbücher, Videos, Spiele oder Software – noch nie haben die Deutschen für legale Downloads auf ihre Computer so viel Geld ausgegeben wie 2006. Die Umsätze erreichen mehr als 120 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2005 sei der Markt damit um etwa 20% gewachsen, stellt der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) fest.
„Illegale Tauschbörsen haben endgültig ihren Reiz verloren. Immer mehr Deutsche erkennen die praktischen Vorteile legaler Downloads. Die Qualität ist besser, die Geschwindigkeit beim Herunterladen höher“, sagte BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms.
Eine exklusive Erhebung des Marktforschungsinstituts GfK für den BITKOM ergab sogar, dass in den ersten drei Quartalen 2006 insgesamt 21,2 Millionen Musikdateien, Hörbücher, Videos, Spiele und Softwareprogramme legal auf Computer in Deutschland heruntergeladen wurden – 30% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Dominiert wird der Markt weiterhin von herunter geladener Musik. Bei 86% der Downloads handelt es sich derzeit um Songs. Am Umsatz hat Musik allerdings einen deutlich geringeren Anteil von nur 37%. Hier dominieren Softwareprogramme mit 45%. Sie werden zwar seltener heruntergeladen, kosten aber mehr als einzelne Songs.
Das Wachstum ist bei Hörbüchern besonders stark. Nachdem sie 2005 noch keine große Rolle gespielt haben, beträgt der Umsatz in diesem Jahr bereits etwa fünf Millionen Euro. „Das entspricht zwar nur einem Anteil von etwa 4% am gesamten Downloadmarkt. Dennoch haben Hörbücher das Potenzial, zu einer treibenden Kraft zu werden“, sagte Harms. Auch immer mehr Zeitungen und Magazine sowie Lern- und Ratgeber-Angebote stehen als Audio-Download zur Verfügung. (BITKOM/ml)