Einerseits befürchtet der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU), Rémi Redley, angesichts der letzten Korruptionsfälle einen Imageschaden für deutsche Unternehmen, andererseits bezeichnet er es als Illusion, zu glauben, deutsche Unternehmen könnten sich der Korruption angesichts des globalen Wettbewerbs komplett entziehen.
„Der strenge deutsche Gesetzesvollzug ist zwar zu begrüßen, aber er kann auch ein Wettbewerbsnachteil sein. Nicht überall herrschen weltweit ähnliche Bedingungen“, so Redley.
Die Auslassungen Ridleys sind zwar realistisch, aber auch leicht misszuverstehen. Man darf ihm jedoch unterstellen, dass ihm nicht an einer Entschuldigung der Korruption gelegen ist. Vielmehr skizziert er eine Doppelstrategie als Lösung: Zum einen müssten in Fällen von Korruption die auftragvergebenden Länder stärker ins Visier genommen werden; zur Not auch mit Embargomaßnahmen durch weltweite Organisationen. Zum anderen müsse die Politik alles daransetzen, dass die unmittelbaren Konkurrenten Deutschlands auf dem Weltmarkt mit den selben rechtlichen Rahmenbedingungen zu rechnen haben wie deutsche Unternehmen. (na/ml)