Deutschland ist Vizeweltmeister bei Erfindungen, rangiert aber bei Innovationen international nur im Mittelfeld. Cluster zwischen jungen Unternehmen und marktorientiert denkenden Wissenschaftlern können helfen, dass aus den Erfindungen künftig vermehrt marktfähige Innovationen werden. Ein entscheidender Engpass bei der Kommerzialisierung von Innovationen ist die mangelnde Verfügbarkeit von Venture Capital in Deutschland. Dies ist ein erstes Ergebnis des DIW Berlin Summit „Innovation“, der Mitte der Woche in Berlin begann.
Axel Werwatz, Leiter der Abteilung „Innovation, Industrie, Dienstleistung“ am DIW Berlin, stellte den vom DIW Berlin entwickelten Innovationsindikator vor. Im Auftrag von BDI und Telekom-Stiftung untersucht das Berliner Institut jährlich, wie innovativ die führenden Industrienationen im Vergleich sind. Die USA führen das Ranking an, gefolgt von den skandinavischen Ländern. Deutschland konnte nach Platz 7 im Jahr 2005 auf den 6. Platz im Jahr 2006 klettern. Werwatz betonte, dass dies zwar ein kleiner Schritt nach vorne sei, die anderen Länder sich aber auch weiterentwickelt hätten. Besondere Schwächen Deutschlands liegen nach Meinung des DIW Berlin im Bildungssystem und in der Innovationsfinanzierung.
Hendrik Brandis, Earlybird Venture Capital GmbH, wies auf die dramatische Unterversorgung mit Frühphasen-Venture-Capital in Deutschland hin: Während beim Spitzenreiter USA der Anteil von Frühphasen-Venture-Capital am BIP 0,16 % beträgt, sind es in Deutschland gerade mal 0,014 %. (DIW/ml)