Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ist optimistisch. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ prophezeite er dieser Tage der deutschen Exportindustrie im kommenden Jahr mindestens 1,5 Prozent Wachstum. Darüber hinaus werde die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze vor allem dank der Exportindustrie um bis zu 200.000 zunehmen.
Die Sorgen weniger zuversichtlicher Experten über einen möglichen Konjunktureinbruch durch die Mehrwertsteueranhebung teilt er nicht. Zwar werde es wegen der Steuererhöhung Anfang des Jahres eine Delle in der Konjunktur geben, diese betreffe aber insbesondere den Handel und Tourismus und werde durch die anhaltend gute Weltkonjunktur schnell wieder ausgeglichen. Die im Export entstehenden zusätzlichen Arbeitsplätze können seiner Meinung nach die Schwächung der Binnennachfrage durch die Steuererhöhung ausgleichen.
Der Vorteil der Exportindustrie liege darin, so Wansleben, einerseits von der Mehrwertsteuererhöhung nicht tangiert zu werden, andererseits aber von den sinkenden Sozialabgaben zu profitieren. Einbrüche seien eigentlich nur durch einen stark steigenden Eurokurs oder eine Explosion der Energie- und Rohstoffpreise zu befürchten. (DIHK/ml)