Der Gründungsmonitor der KfW-Bankengruppe verzeichnet für das Jahr 2005 um 40.000 Gründungen weniger als noch 2004. Absolut betrachtet begannen 2005 in Deutschland 1.390.000 Personen eine selbständige Tätigkeit; davon 620.000 im Vollerwerb und 770.000 im Nebenerwerb. Gleichzeitig fand eine Verschiebung von den Vollerwerbgründungen zu den Nebenerwerbgründungen statt, die wahrscheinlich auf die verschärften Zugangsbedingungen zu den Existenzförderprogrammen der Bundesagentur für Arbeit zurückzuführen ist.
Ein weiteres Ergebnis der repräsentativen Analyse zum Gründungsgeschehen in Deutschland ist die Erkenntnis, dass gut 10% der Gründungsprojekte im Jahr 2005 deutlich innovations- oder innovations- und wissensgetrieben waren. Diese Gründungen, die wegen ihrer erwarteten positiven Wachstums- und Beschäftigungseffekte von großer gesamtwirtschaftlicher Bedeutung sind, wurden genauer untersucht. Das Resultat: Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Humankapital eines Gründers und der Wahrscheinlichkeit, ein innovatives Unternehmen zu gründen. So gründet eine Person mit einem Fachschulabschluss mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit ein innovatives Unternehmen wie ein Gründer, dessen höchster Abschluss eine Lehre ist.
Rund 16% der Gründungsunternehmen basieren allerdings nicht auf Innovation, sondern vor allem auf speziellem Wissen. Drei Viertel aller neuen Unternehmen können jedoch weder mit Innovationen noch mit besonderem Wissen im Wettbwerb punkten (siehe Inforgrafik).
Ein weiterer Trend ist der Rückgang von Gründungen aus der Arbeitslosigkeit heraus: Während 2004 noch 33% der befragten Gründer angaben, vor dem Beginn der Selbstständigkeit arbeitslos gewesen zu sein, beträgt dieser Anteil im Jahr 2005 nur 22%. Ein Grund hierfür dürften die verschärften Zugangsbedingungen zu den Existenzförderprogrammen der Bundesagentur für Arbeit sein. Sie sind wohl auch die Erklärung für den relativ starken Rückgang der Gründerquote von 1,9% auf 1,6% (absoluter Rückgang um 29.000 Existenzgründungen) im Osten der Republik.
Zahlen zu diesen und vielen weiteren Gründungstrends können im „KfW-Gründungsmonitor 2006“ nachgelesen werden, der auf der Website der KfW-Bankengruppe im PDF-Format als Kurz- und als Langfassung kostenlos zur Verfügung steht. (KfW/ml)
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