Der Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie gab heute eine Umsatzprognose von +3,5% nominal für das Jahr 2007 ab. Das Wachstum werde sich damit zwar gegenüber 2006 verringern, aber deutlich ausfallen und das konjunkturelle Gefälle zwischen Ost (+3,0%) und West (+3,5%) werde sich verringern. Der Verband weist aber auch darauf hin, dass es angesichts der Verknappung der Rohstoffe Stahl, Kupfer und Erdöl durch den Verbrauch in den Boomstaaten China und Indien in Zukunft zu stark schwankenden Preisen für Baumaterial kommen könne.
Für die Bauindustrie sei es deshalb überlebenswichtig, bei langlaufenden Projekten mit den Auftraggebern Stoffpreisgleitklauseln abschließen zu können. Das gelte vor allem für öffentliche Auftraggeber, die einer solchen Klauselregelung noch skeptisch gegenüberstünden.
Dagegen bereiten der Bauindustrie nach Aussagen des Verbands Lieferengpässe bei anderen Rohstoffen vergleichsweise wenig Kopfschmerzen. Viele Baustoff- und Baumaterialproduzenten hätten sich zu Beginn des Jahres 2006 auf ein wesentlich geringeres Wachstum der Bauproduktion eingestellt, und noch genügend Reserven für kurzfristige Auftragssteigerungen. Für die deutsche Bauindustrie seien diese Engpässe, wie sie in Aufschwungphasen häufig vorkommen zwar eine unangenehme Belastung, sie könnten aber mittelfristig aufgefangen werden.
Die Baustoff- und Baumaterialpreise haben sich im November 2006 im Vergleich zum Vorjahresmonat durchschnittlich um ca. 10% erhöht. Besonders starke Preissprünge waren bei Halbzeug aus Kupfer und Kupferlegierungen (+42,9 %), bei Betonstahl in Stäben (+30,4 %) und Bitumen aus Erdöl (+26,8 %) zu beobachten. Der Anteil der Materialkosten am Bruttoproduktionswert liegt im Bauhauptgewerbe im Branchendurchschnitt bei etwa 30 %.
Die größten Impulse werden 2007 laut Verband übrigens vom Wirtschaftsbau ausgehen. Dank einer anhaltend hoher Investitionsneigung des Verarbeitenden Gewerbes, aber auch des Handels- und des Logistiksektors sei 2007 mit einem kräftigen Umsatzplus von 8 % zu rechnen. (na/ml)