Nahezu einhellig berichten Tages- und Regionalzeitungen – von der Süddeutschen bis zu den Lübecker Nachrichten – dass der Einzelhandel die neuen Ladenschlusszeiten nach Weihnachten in den meisten Fällen nicht mehr ausreizt. Auch der Hauptverband des Einzelhandels bestätigt diese Entwicklung. Es sei betriebswirtschaftlich unsinnig, länger offen zuhalten, als der Umsatz rechtfertige. Das müsste sich in höheren Preisen niederschlagen, die kein Kunde zu zahlen bereit wäre.
Der Verband appelliert an seine Mitglieder, sich regional auf einzelne Tage mit längerer Öffnungszeit zu einigen, um den Kunden verlässliche Ladenzeiten zu bieten.
Die Entwicklung widerlegt nebenbei viele Kritiker, die prophezeiten, die Ladenschlusszeiten würden auf Dauer zu leeren Läden und nachtschichtarbeitenden Angestellten führen. Die kaufmännische Vernunft ist allem Anschein nach doch größer als ideologische Untergangsszenarien weismachen wollten. Unterm Strich zeigt sich, dass beim Ladenschluss auch ohne staatliche Bevormundung Vernunft regiert. (ml)