Fast alle Topmanager (93%) mit kaufmännischer Ausbildung glauben, dass Kaufleute generell bessere Topmanager sind als Ingenieure. Das gilt zumindest für die Teilnehmer am achten „Managerpanel“ der internationalen Personalberatung LAB Lachner Aden Beyer & Company. Ihre Kollegen mit Ingenieursausbildung sind da deutlich selbstkritischer. Nur 74% der gelernten Ingenieure geben ihresgleichen den Vorzug gegenüber Kaufleuten.
Immerhin 25% der befragten Ingenieure bewerteten die Kaufleute als bessere Manager. Aber nur 7% der befragten Kaufleute gaben Ingenieuren den Vorzug. Dabei waren beide Gruppen zahlenmäßig gleich stark an der Befragung beteiligt. Hinzu kamen Juristen, Geisteswissenschaftler und Manager mit anderen Ausbildungsgängen. Im Durchschnitt aller Teilnehmer outeten sich übrigens nur noch 59% als Bewunderer der Kaufmannsgilde – ein Indiz für generell deutlich mehr Skepsis bei Nichtkaufleuten.
Deutlich überlegen sind Kaufleute nach den Umfrageergebnissen vor allem im Entwickeln neuer Geschäftsmodelle, bei der Gewinnorientierung sowie im unternehmerischen Denken und Handeln. Vergleichsweise schwach schnitten sie jedoch bei den Kriterien „systematisches Vorgehen“ sowie beim „Erfassen komplexer Zusammenhänge“ ab. „Aus unserer Sicht zeichnet sich ein ideales Führungsgremium durch das Zusammentreffen unterschiedlicher individueller Fähigkeiten aus“, sagt Peter Lachner, geschäftsführender Gesellschafter von LAB & Company. „Diese Vielfalt sehen wir häufig, wenn sich in einem Board sowohl Ingenieure als auch Kaufleute befinden.“
61% der Teilnehmer sehen eine steigende Nachfrage nach Ingenieuren in den kommenden fünf Jahren. In Bezug auf Kaufleute sehen nur 34 % einen wachsenden Bedarf.
Das Managerpanel ist eine monatliche Umfrage der LAB & Company in Kooperation mit der Financial Times Deutschland und erfasst die Meinungen von 639 Führungskräfte der deutschen Wirtschaft. Die Ergebnisse des Managerpanels können per Download abgerufen werden. (na/ml)