Es kommt, wie von den Experten der GfK vorhergesagt: Der Konsumklimaindikator fällt von 8,5 Punkten im Januar auf 4,8 Punkte für Februar. Die Neigung zu Anschaffungen ging drastisch zurück. Schuld tragen die allgemeine Verärgerung über höhere Steuern und die in den Dezember vorgezogenen Käufe. Die Experten gehen aber von einem vorübergehenden Effekt aus. Die Einkommensentwicklung schätzen die Bürger dagegen im Vergleich zum Vormonat optimistischer ein. Auch die Konjunkturerwartung entwickelt sich positiv.
Das Vertrauen der Deutschen in einen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung ist trotz der höheren finanziellen Belastungen zu Beginn dieses Jahres stärker geworden. Die Konjunkturerwartung legte im Januar um 1,8 Punkte zu. Der aktuelle Wert (37,5 Punkte) ist der höchste seit Januar 2001 (38,7 Punkte). Er liegt damit immer noch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 0 Punkten. Auch im Vorjahresvergleich ergibt sich ein Plus von 14,0 Punkten.
Nach deutlichen Verlusten in den letzten Monaten hat sich die Einkommenserwartung spürbar erholt. Mit -5,1 Punkten stieg der Indikator im Januar im Vergleich zum Vormonat um gut 11 Punkte. Diese gleichen die Verluste vom Dezember 2006 mehr als aus. Allerdings liegt der Indikator noch immer unter seinem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.
Bedingt durch die vorgezogenen Einkäufe Ende 2006 und den höheren Mehrwertsteuersatz hat sich die Konsumneigung schlagartig verschlechtert. Der Indikator verliert im Januar 65 Punkte und stürzt auf -5,1 Punkte ab. Das ist der stärkste Rückgang innerhalb eines Monats seit Beginn der monatlichen Erhebungen im Jahr 1980. Im Vorjahresvergleich beträgt das Minus gut 25 Punkte. Das Pendel der Erwartung schlägt nach der Euphorie nun also in die andere Richtung aus. Es dürfte sich damit um einen vorübergehenden Effekt handeln. Zudem diese Entwicklung im Widerspruch zur stabilen Entwicklung der anderen Stimmungsgrößen steht.
Der Rückgang des Konsumklimas, der bereits im Januar eingesetzt hat, wird sich laut GfK auch im Folgemonat fortsetzen. Damit zeichnet sich die bereits mehrfach angekündigte Schwächephase des privaten Konsums im ersten Quartal 2007 deutlich ab. Sobald der temporäre Effekt durch die Steuererhöhung zum Jahresbeginn aber überwunden ist, wird sich nach Meinung der Experten auch das Konsumklima relativ rasch wieder konsolidieren. Die bisherige Prognose, der reale Zuwachs des privaten Verbrauchs von einem halben Prozent in diesem Jahr, habe nach wie vor Bestand, so die GfK-Studie. (GfK/ml)