Vor allem Ladenbesitzer dürfen etwas aufatmen. Laut Bundesbank ist die Verbreitung von Falschgeld in Deutschland im zweiten Halbjahr 2006 deutlich gesunken. Sie hat in diesem Zeitraum 16% weniger falsche Euro-Banknoten registriert als im 1. Halbjahr 2006. Die Schadenssumme liegt bei 1,5 Millionen Euro. Trotz Rückgang bleibt der sprichwörtliche „falsche Fünziger“, die 50-Euro-Note, Spitzenreiter unter den Fälschungen. Einen deutlichen Anstieg gab es aber bei den gefälschten 100-Euro-Noten.
Insgesamt liegt Deutschland mit rund fünf Fälschungen auf 10.000 Einwohner pro Jahr nach wie vor weit unter dem Durchschnitt des Euro-Raums. Die erfreuliche Entwicklung ist laut Bundesbank insbesondere auf die erfolgreiche Ermittlungsarbeit der Polizei auf nationaler und internationaler Ebene zurückzuführen. So konnten im Jahr 2006 mehrere Fälscherwerkstätten ausgehoben und Verteilerringe zerschlagen werden.
Trotz der zur Zeit rückläufigen Zahlen gibt es nachMeinung der Bundesbanker keinen Grund zur Entwarnung. Banknoten sollten stets aufmerksam geprüft werden. Für Falschgeld gibt es keinen Ersatz.
Prüf-Tipps der Bundesbank:
Bei Banknoten sollten immer mehrere Sicherheitsmerkmale geprüft werden, denn die Sicherheit der Euro-Banknoten liegt im Zusammenspiel der verschiedenen Merkmale. Hilfreich ist dabei eine Prüfung nach dem Prinzip „Fühlen – Sehen – Kippen“:
- Auf der Vorderseite der Banknoten sind z.B. erhabene Teile des Druckbildes (Schriftzug „BCE ECB EZB EKT EKP“ am oberen Rand) zu fühlen.
- Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht erkennen.
- Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
- Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 Euro) oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.
Fälschungen, die sich nicht auf diese Weise erkennen lassen, sind bisher nicht aufgetreten. Empfehlenswert ist es, bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen. Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen.
Falsche Münzen sind in der Regel nur bei sehr sorgfältiger Prüfung mit dem Auge von echten Münzen zu unterscheiden. Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:
- Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
- Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
- Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
- Echte 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch und bleiben am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.
Die Deutsche Bundesbank bietet kostenlose Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Informationsmaterialien in Form von Broschüren, CD-ROMs und Postern können bei der Deutschen Bundesbank bestellt werden. Die Informationsangebote im Internet der Deutschen Bundesbank bzw. die Hinweise der Europäischen Zentralbank werden regelmäßig aktualisiert. (DB/ml)