Die Ausgaben für vorgezogene Renten sind gigantisch. Die arbeitsbezogenen volkswirtschaftlichen Kosten der Frühinvalidität belaufen sich in Deutschland auf mindestens 10,3 Milliarden Euro pro Jahr. Zu diesen Ergebnissen kommt ein Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BauA). Besonders belasten Arbeitsschwere und geringer Handlungsspielraum die Menschen. Allein durch moderate Ausweitung des Handlungsspielraums bei der Arbeit lassen sich nach Meinung der Forscher potenziell jährlich bis zu 2 Milliarden Euro einsparen.
Von den über zehn Milliarden Euro Gesamtkosten fallen rund 1,2 Milliarden Euro als direkte Kosten beispielsweise für die Behandlung der Frühinvaliden an. Die Folgekosten der arbeitsbezogenen Frühinvalidität für die Rentenversicherung unter anderem durch entgangene Beitragszahlungen und Effekte auf die Altersrente lassen sich jährlich mit mindestens 2,8 Milliarden Euro ansetzen. Hinzu kommen indirekte Kosten nach dem Humankapitalansatz wie zum Beispiel entgangene Arbeitseinkommen.
Die Studie wurde vom Institut für Prävention und Gesundheitsförderung an der Universität Duisburg-Essen durchgeführt und ist als Forschungsbericht Fb 1080 „Kosten der Frühberentung“ erschienen. Nähere Informationen zur Studie finden sich auf der Website des Instituts. (idw/ml)