Insgesamt positiv entwickelte sich der deutsche Markt für Elektrogeräte im Jahr 2006. Der Gesamtumsatz legte um 2,1% auf 43,8 Milliarden Euro zu, meldet das Marktforschungsunternehmen GfK. Allerdings differieren die einzelnen Teilmärkte erheblich. So konnten Elektroklein- und -großgeräte sowie die Unterhaltungselektronik deutlich an Umsatz zulegen. Der Fotobereich blieb jedoch stabil. Telekommunikation und Informationstechnologie sowie Büroausstattung entwickelten sich sogar leicht rückläufig.
Vorzieheffekte aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung, eine gestiegene Kauflaune und die gute wirtschaftliche Gesamtentwicklung sorgten für ein insgesamt positives Wachstum von 2,1%. Überdurchschnittlich entwickelte sich die Nachfrage bei den Fachmärkten der Einkaufskooperationen, den Fachmärkten der filialisierten Handelsunternehmen sowie beim Onlinehandel.
Gewinner des Jahres 2006 war die klassische Unterhaltungselektronik. Sie konnte ihren Gesamtumsatz um 10,2% steigern, und hatte damit das erfolgreichste Jahr seit Mitte der 90er Jahre. Rund ein Viertel des Umsatzes kam diesem Segment zugute. LCD- und Plasma-Fernsehgeräten allein erzielten nahezu die Hälfte des Unterhaltungselektronikumsatzes, sicher auch angeheizt durch die Fußballweltmeisterschaft.
Besonders gut entwickelten sich die tragbaren Navigationsgeräte. 2006 wurden viermal so viele Geräte verkauft wie im Vorjahr. Im Weihnachtsgeschäft steuerten die tragbaren Navigationsgeräte bereits ein Zehntel des gesamten Unterhaltungselektronikumsatzes bei.
2006 war auch das Jahr der Elektro-Großgeräte, die ebenfalls mit 8% ‚(bezogen auf den Gesamtumsatz) relativ stark zunahmen. Der Absatzboom begann allerdings erst in der zweiten Hälfte des Jahres. Auch die Elektro-Kleingeräte profitierten von der Kauflust. Zwar blieben die Absatzzahlen stabil, aber die Verbraucher griffen wieder zu höherpreisigen Geräten.
Gleiches gilt für den Fotomarkt. Digitale Spiegelreflexkameras waren besonders gefragt. Ihr Absatz stieg um zwei Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotz leichtem Preisverfall im Fotomarkt blieb der Umsatz hier insgesamt stabil.
Schwächen zeigte dagegen die Telekommunikationsbranche, die einen Umsatzrückgang von 3,9% in den beobachteten Warengruppen verzeichnete. Die großen Verlierer im Telekommunikationsmarkt waren Faxgeräte und Anrufbeantworter. Das Schlusslicht im Jahr 2006 bildeten die Bereiche Informationstechnologie und Büroausstattung.
Trotz der gemischten Entwicklung einzelner Bereiche schloss das Jahr 2006 für den gesamten Elektromarkt mit einem Umsatzplus von 2,1% erfreulich gut ab. Die Ermittlung des Gesamtumsatzes basiert auf einer kontinuierlichen Erhebung der Abverkaufsdaten zu einzelnen Produktgruppen aus über 7.000 Verkaufsstellen in Deutschland. (GfK/ml)