Unternehmen im Familienbesitz erreichen langfristig höhere Erträge und eine höhere Rentabilität als Unternehmen mit einer zersplitterten Aktionärsstruktur. Dieses Lob kommt aus berufenem Munde: Es ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Schweizer Bank Credit Suisse. Die europäischen Aktien von Unternehmen, in denen die Gründerfamilie über einen Anteil von mehr als zehn Prozent des Kapitals verfügt, haben sich demnach seit 1996 besser entwickelt als ihr wirtschaftliches Umfeld. So verzeichneten sie in Europa eine Überperformance von durchschnittlich acht Prozent pro Jahr. Ähnliche Resultate seien auch in den USA verzeichnet worden.
Als wichtigen Erfolgsfaktor haben die Studienautoren unter anderem die langfristige Management-Strategie ausgemacht. Die meisten Familien würden ihre Beteiligung an die Nachkommen weitergeben wollen und hätten ein großes Interesse, den Wert der Beteiligung zu erhalten. Deshalb achten sie der Studie zufolge weniger auf die nächsten Quartalszahlen sondern orientieren sich vielmehr an einem längerfristigen Zeithorizont. Zudem würden sich Unternehmen im Familienbesitz eher auf die Kernkompetenzen konzentrieren, sich tendenziell nur an einer limitierten Anzahl von Aktivitäten beteiligen und Nischenmärkte fokussieren. Nicht unwesentlich ist laut Credit Suisse auch die bessere Abstimmung der Management- und Aktionärsinteressen.
Für die Studie haben die Schweizer Analysten die Wertentwicklung von Aktien, die einem bedeutenden Familieneinfluss unterliegen, mit denen von Unternehmen mit breiter Aktionärsbasis verglichen. (na/ml)