Das Konzept von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos zur Regelung des Niedriglohnsektors findet offensichtlich die Zustimmung der Ökonomen. Eine Studie des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) untersuchte die Auswirkungen seines Konzepts. Das ausgesprochen positive Ergebnis: Das Konzept bringe rund 1,4 Millionen Personen in Arbeit und spare den öffentlichen Haushalten um rund 25 Milliarden Euro jährlich.
Bereits kurzfristig entlaste das Glos-Modell die öffentlichen Kassen um bis zu 2,7 Milliarden Euro pro Jahr. Es sei damit weit wirksamer als andere aktuell diskutierte Konzepte, zum Beispiel jenes von Bundesarbeitsminister Franz Müntefering. Dessen Kombilohnkonzept, das die beiden Wirtschaftswissenschaftler Peter Bofinger und Ulrich Walwei entwickelt haben, bringe nur rund 146.000 Stellen, lautet das Ergebnis einer vorausgegangenen Studie.
Das Konzept des Wirtschaftsministeriums verlangt von arbeitsfähigen Hilfeempfängern eine obligatorische Gegenleistung in Form einer öffentlich bereitgestellten Tätigkeit oder Ausbildung im Umfang von 39 Wochenstunden. Wer sich dem verweigert, verliert die Unterstützung. Unterschreitet aber der damit erzielte Lohn das ALG II, zahlt der Staat die Differenz dazu.
Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie ausgearbeitet und ist im Volltext per Download verfügbar. (IZA/ml)