Am Dienstag einigten sich die EU-Finanzminister einstimmig auf einheitliche Regeln für bargeldloses Zahlen per Karte und Überweisung. Die Kosten, Verfahren und Zeitspannen für derartige Zahlungen sollen denen im Inland angeglichen werden. Entstehen soll ein einheitlicher Zahlungsverkehrsraum (SEPA). Erste Teilregelungen werden nach dem Willen der Finanzminister schon 2008 umgesetzt.
Überweisungen sollen nach Einführung von Sepa bereits nach einem Tag gutgeschrieben werden. Auch Abbuchungen von Konten sind dann im Ausland möglich. Zu den bisherigen Zahlungsformen kommt ein europäisches Lastschriftverfahren hinzu, mit dem in Europa die Zahlung per grenzüberschreitendem Bankeinzug ermöglicht wird. Parallel dazu bleiben aber alle bisherigen Verfahren gültig.
Für Auslandszahlungen müssen auch in Zukunft die internationale Kontonummer IBAN und die internationale Bankleitzahl BIC benützt werden. Langfristig soll das Sepa-Verfahren auch Inlandszahlungen ersetzen, dann dürften IBAN und BIC bei Inlandszahlungen die bisherigen Kontonummern und Bankleitzahlen ersetzen.
Größere Auswirkung hat die Umstellung vor allem auf Firmen mit vielen Zahlungen in das EU-Ausland. Hier werden sich die verkürzten Gutschriftszeiten auf Rabatte und Zinslasten positiv auswirken. Firmen mit vielen Kunden im EU-Ausland werden hingegen vor allem von Umstellungskosten im Rahmen der Rechnungsstellung und Abbuchungen betroffen.
Die EU-Kommission hofft, mit der Einführung von Sepa 50 bis 100 Milliarden Euro pro Jahr einzusparen. (EU-Kommission/ml)