Der aktuelle Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) bestätigt einen weiteren kräftigen Aufschwung der deutschen Wirtschaft. Mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Gesamtjahr 2006 um real 2,7 % (kalenderbereinigt sogar + 2,9 %) sei das zweitstärkste Wachstum seit der Wiedervereinigung verzeichnet worden. Im Jahresverlauf 2006 erhöhte sich die Wirtschaftsleistung jeweils deutlich von Quartal zu Quartal. Im vierten Quartal nahm das BIP zuletzt preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,9 % zum Vorquartal zu.
Die Ausfuhren stiegen im vierten Quartal besonders stark (+6,0%). Bei einem Anstieg der Importe (+1,6%) ergab sich der hohe Beitrag des Außenhandels zum Quartalswachstum von 2,1 Prozentpunkten. Neben den Investitionen in Ausrüstungen und Bauten mit einem Wachstum zum Vorquartal von preis-, kalender- und saisonbereinigt 0,5% bzw. 1,2% nahmen im vierten Quartal auch die privaten Konsumausgaben weiter zu (+0,3%). Wohl wegen der kräftigen Exportnachfrage, aber auch in Hinblick auf die für Anfang 2007 erwarteten dämpfenden Effekte der Mehrwertsteuererhöhung ergab sich im vierten Quartal ein kräftiger Lagerabbau. Daraus resultierte in den Vorratsveränderungen eine Abnahme um 1,6 Prozentpunkte.
Auch das produzierende Gewerbe sei mit Rückgang ins neue Jahr gestartet. Die Industrieproduktion erhöhte sich im Januar, getragen von einem kräftigen Anstieg der Investitionsgüterproduktion, saisonbereinigt um 1,9 %. Der deutliche Anstieg der Erzeugung im Bauhauptgewerbe im vierten Quartal 2006 setzte sich, begünstigt durch die milde Witterung, auch zu Beginn des neuen Jahres mit einem Plus von 4,1% fort. Die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe seien dagegen saisonbereinigt sowohl aktuell im Dezember (-4,3%) als auch im Zwei- und Dreimonatsvergleich (-0,9% bzw. -3,9%) zurück gegangen. Die Voraussetzungen für eine Fortsetzung des Aufschwungs im Baugewerbe seien aber nach wie vor günstig.
Die Konsumtätigkeit habe sich zum Jahresende 2006 zunehmend belebt, was sich im Dezember in einem deutlichen Anstieg des Umsatzvolumens im Einzelhandel (einschließlich Kraftfahrzeuge- und Tankstellenumsätze) um saisonbereinigt 4,4% niederschlug. Im Januar kam es auch aufgrund fehlender Käufe langlebiger Gebrauchgüter (insbesondere PKW), die in das Jahr 2006 vorgezogen wurden, zu einem kräftigen Umsatzeinbruch von 9,7%. Vergleichsweise stabile vorlaufende Indikatoren wie die Inlandsaufträge bei der Konsumgüterproduzenten oder das GfK-Konsumklima für März deuten aber auf eine möglicherweise weniger stark als erwartet ausfallende Konsumdelle hin.
Dank der anhaltend guten Beschäftigungsdynamik und der besseren Einkommensperspektiven dürfte sich absehbar die Ausgabenbereitschaft der privaten Haushalte wieder erhöhen.
Die Ausfuhrdynamik ist bei ausgesprochen lebhafter Entwicklung im vierten Quartal 2006 aktuell spürbar schwächer. Der Vorjahresstand wird allerdings im Januar weiter kräftig überschritten. Angesichts der anhaltend robusten Weltwirtschaft und der hohen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft dürfte die Ausfuhrentwicklung insgesamt aufwärts gerichtet bleiben.
Weitere Daten sind beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie erhältlich oder in Kürze als PDF-Dokument auf der Website des Ministeriums per Download verfügbar. (BMWi/ml)