Russlands IT-Branche wächst nicht nur rasant, sie will auch mit der deutschen IT-Branche besser zusammenarbeiten. Schon bisher konnten sich die Erfolge sehen lassen. Im vergangenen Jahr exportierte Deutschland IT- und Telekommunikationsgeräte sowie Unterhaltungselektronik im Wert von 2,3 Mrd. Euro nach Russland.
Das sei eine Steigerung um 6 %, rechnet der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) vor. Nach Angaben der russischen Regierung legt der ITK-Markt des Landes seit 2000 jährlich um etwa 19% zu. Parallel bedienen russische Softwarehäuser und IT-Dienstleister zunehmend den deutschen Markt. „Wir wollen diese Win-Win-Situation in Zukunft ausbauen“, sagte BITKOM-Präsidiumsmitglied Ulrich Dietz auf der Computermesse CeBIT. Dort eröffneten Bundeswirtschaftsminister Michael Glos und der russische Vize-Premier Sergey Naryshkin heute den Deutsch-Russischen IT-Gipfel.
Zentrum der russischen Präsenz auf der CeBIT ist ein Stand in Halle 12. Insgesamt stellen 173 russische Unternehmen in Hannover aus, darunter bekannte Anbieter wie der Virenschutz-Spezialist Kaspersky und der Software-Entwickler Luxoft. Auf dem Deutsch-Russischen IT-Gipfel unterzeichnete Luxoft einen Vertrag mit der Deutschen Bank. Die deutsche Software AG und die russische Teilrepublik Tartastan besiegelten ihrerseits eine Kooperation. In den nächsten Tagen beraten Vertreter beider Länder ihre Zusammenarbeit in vier deutsch-russischen Foren auf der CeBIT. (BITKOM/ml)
Update (10/17/2022): Im März 2022 hat Luxoft als Reaktion auf die russische Aggression gegen die Ukraine beschlossen, den russischen Markt zu verlassen. Derzeit hat Luxoft den Betrieb für russische Kunden eingestellt und hat keine Büros mehr am Standort.