Der RFID-Technik, die Kennzeichnung von Waren durch Funketiketten, möchte die Europäische Komission einerseits den Weg bahnen, andererseits aber auch die Angst vieler EU-Bürger vor dieser Technik besänftigen, denn die Sorge vieler europäischer Bürger um den Datenschutz ist groß. Die Kommission stellte deshalb auf der CeBIT eine europäische RFID-Strategie vor.
„Von der Bekämpfung von Produktfälschungen bis zur Verbesserung der Gesundheitsfürsorge bieten RFID-Funkchips gewaltige Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte EU-Medienkommissarin Viviane Reding bei der Vorstellung der Kommissionsstrategie in Hannover. „Mit ihrer RFID-Strategie möchte die Kommission die Bürger darauf hinweisen, dass sie unbedingt selbst über die Verwendung ihrer persönlichen Daten entscheiden müssen und Hindernisse beseitigen, die der Entfaltung des riesigen RFID-Potenzials noch entgegenstehen.“
Das wirtschaftliche Potenzial der RFID-Technologie ist enorm. Allein im Jahr 2006 wurden weltweit mehr als eine Milliarde Funketiketten verkauft, in zehn Jahren könnten es bereits über 500 Mal so viele sein. Europa ist derzeit führend im Bereich der RFID-Forschung und -entwicklung. Allerdings sind sich die Europäer des großen Potenzials der Funketiketten kaum bewusst. 60 % der Befragten gaben bei der öffentlichen Konsultation 2006 an, nicht ausreichend informiert zu sein, um Vor- und Nachteile der RFID-Technik einschätzen zu können.
Die EU-Kommission wird, unter Mitwirkung von Datenschutzorganisationen, bis Ende 2007 Änderungen der Datenschutzregelungen vorschlagen, um so das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. Außerdem sollen Sicherheitsempfehlungen an die Regierungen der Mitgliedsstaaten und die RFID-Branche ausgesprochen werden. Die Kommission will außerdem dafür sorgen, dass die Weiterentwicklung und Verbreitung der Funketiketten möglichst sicher, datenschutzfreundlich und effektiv erfolgt. Dazu gehört auch der Schutz vor Missbrauch digitaler Identitäten. (EU-Komission/ml)