Wie die Europäische Zentralbank heute bekannt gab, wurden der Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems um 25 Basispunkte auf 3,75% erhöht. Dies gelte erstmals für das am 14. März 2007 abzuwickelnde Geschäft. Ursache sei vor allem das robuste Wachstum der 13 Euro-Staaten.
Eine ausführliche Begründung findet sich in einer Rede des Bundesbankpräsidenten Prof. Weber, anlässlich einer Investmentkonferenz des Bankhauses der Sal. Oppenheim jr. & Cie vom 9. März.
Die Entscheidung wurde auch vom Bundesverband Öffentlicher Banken (VÖB) begrüßt. Die konjunkturelle Situation in Euroland stelle aktuell noch eine tragfähige Basis für diese Entscheidung dar. Die rückläufige Entwicklung bei einigen Geschäftsklimaindizes, wie z. B. dem des ifo-Instituts, könne als Konsolidierung auf hohem Niveau bezeichnet werden und sei kein Vorbote einer konjunkturellen Abkühlung. Zu dem führe die deutliche Entspannung bei den Arbeitslosenzahlen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Stimmung auch der privaten Verbraucher.
Bei einem Ausbleiben konjunktureller Belastungen durch negative Vorgaben aus den USA sowie einem anhaltend niedrigen Ölpreis sehe der Bankenverband sogar eine weitere Erhöhung der Leitzinsen Mitte 2007 als gerechtfertigt an.
Zwei weitere Entscheidungen der EZB von heute:
- Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität wird mit Wirkung vom 14. März 2007 um 25 Basispunkte auf 4,75% erhöht.
- Der Zinssatz für die Einlagefazilität wird mit Wirkung vom 14. März 2007 um 25 Basispunkte auf 2,75% erhöht.