Die Zusammenarbeit kleiner und mittlerer Unternehmen in Netzwerken ist die unternehmerische Organisationsform des 21. Jahrhunderts. Das zeigen bereits Untersuchungen des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und die letzte DELPHI-Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die steigende Anzahl gleichberechtigter Netzwerkpartner führt jedoch zu einer enormen Zunahme des Kommunikationsaufwandes.
Jetzt konnten Wissenschaftler der TU Chemnitz diese Prozesse grafisch darzustellen. Die Zunahme des Kommunikationsaufwandes betreffe alle Kommunikationswege – egal ob Telefon, Internet, Geschäftsbriefe oder Besprechungen – betonen die Wissenschaftler. „Eine der Hauptursachen für das Scheitern von Unternehmensnetzwerken ist heute die mangelhafte Kommunikation“, sagt Prof. Dr. Egon Müller (Lehrstuhl Fabrikplanung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz). „Um das Übel an der Wurzel zu packen, müsste man Kommunikations- und Koordinationsprozesse analysieren und modellieren können. Dies war jedoch mit den herkömmlichen Modellierungsmethoden und -werkzeugen nicht möglich. Die zu betrachtenden Prozesse sind schwach strukturiert und lassen sich nur schwer formalisieren“, erläutert der Professor.
Seine Mitarbeiter Heiko Baum, Michael Krause und Jens Schütze, Wissenschaftler der TU Chemnitz, haben es nun erstmals geschafft, derartige Prozesse grafisch darzustellen. Gemeinsam mit ihrem Industriepartner SIGMA Chemnitz GmbH analysierten sie am Beispiel konkreter Unternehmensnetzwerke die Kommunikationsbeziehungen zwischen verschiedenen Akteuren. Das Bundesforschungsministerium fand die Idee der Chemnitzer so pfiffig, dass es nicht nur die Projektförderung übernahm, sondern die Forscher einlud, ihre Ergebnisse vom 15. bis 21. März 2007 auf dem BMBF-Gemeinschaftsstand (Halle 9, Stand A40) der CeBIT in Hannover zu präsentieren. (idw/ml)