Der Ruf der IT-Branche nach Fachleuten zeigt Wirkung. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und das Bundesministerium für Bildung und Forschung haben als Reaktion auf die Mahnungen der Wirtschaft die Einführung des Ausbildungsberufs „Mathematisch-technischer Softwareentwickler“ verordnet. Der neue Ausbildungsgang ersetzt die bisherige Ausbildung „Mathematisch-technischer Assistent“. Zum 1. August 2007 können laut Ministerien die Betriebe entsprechende Ausbildungsverträge abschließen.
Der Beruf ist inhaltlich anspruchsvoll, bietet dafür den Jugendlichen aber ausgezeichnete berufliche Perspektiven, vor allem bei Forschungseinrichtungen, IT-Unternehmen, Versicherungen und Banken. Die Arbeitsbereiche beziehen sich im Wesentlichen auf die Anwendung mathematischer Modelle zur Lösung von Problemen aus Informatik, Technik, Naturwissenschaften und Wirtschaft. Mathematisch-technische Softwareentwickler analysieren Problemstellungen aus den genannten Gebieten, konzipieren und realisieren objektorientierte komplexe Softwaresysteme. Dabei wenden sie gängige mathematische Verfahren und Lösungsalgorithmen an, die sie programmtechnisch umsetzen. Die Ausbildungsinhalte sind am Arbeitsprozess orientiert. Neben fachlichen Qualifikationen werden auch berufsübergreifende Kompetenzen wie Kommunikation und Kooperation vermittelt.
Jugendliche, die den Beruf erlernen wollen, sollten ein ausgeprägtes Interesse an Mathematik und Softwareentwicklung/Informatik haben und gute schulische Leistungen in diesen Fächern aufweisen. Das Abitur ist aber nicht erforderlich. Die Ausbildungsinhalte erarbeiteten Sachverständige aus der Praxis unter Beteiligung der Berufsschule und Spezialisten der Berufsbildung.
Die Ausbildungsordnung für den Beruf wurde im BGBl. I Nr. 10 vom 23. März 2007 (Seite 326) verkündet. Sie tritt am 1.8.2007 in Kraft. (BMWi/ml)