Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland hat sich nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin seit 1995 – verglichen mit den Jahren zuvor – stark verlangsamt. Das könne vor allem auf zwei Faktoren zurückgeführt werden: Den Einbruch des Produktivitätswachstums in Italien und Spanien und die Verlangsamung der Produktivitätsentwicklung in den großen Volkswirtschaften Frankreich und Deutschland. In Großbritannien war dagegen der Rückgang im Wachstumstempo der Produktivität sehr moderat.
In einigen kleineren Volkswirtschaften (Griechenland, Irland und den Niederlanden) hat sich das Produktivitätswachstum sogar beschleunigt, zumindest bei den marktbestimmten Aktivitäten in diesen Volkswirtschaften. Der Produktivitätsanstieg in den meisten neuen Mitgliedsländern der Europäischen Union war wesentlich größer als in den alten EU-15-Ländern, wurde jedoch meist begleitet von einem starken Rückgang in der Beschäftigung.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist Mitglied des von der Europäischen Kommission finanzierten EUKLEMS-Konsortiums, das in Brüssel eine neue Datenquelle zur Messung von Wachstum und Produktivität der Öffentlichkeit vorstellte. Dem EUKLEMS-Projekt gehören u.a. 16 europäische Forschungsinstitute und Universitäten an. Weitere Details zum neuen Messverfahren und den Ergebnissen sind beim DIW zu erhalten. (DIW/ml)