Die Signale stehen im März weiter auf Grün, allerdings bei gleichzeitig leichter Abschwächung des Aufwärtstrends. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Indikator für die Konjunkturerwartung in Deutschland liegt nun bei 5,8 Punkten nach 2,9 Punkten im Februar. Der historische Mittelwert von 33,2 Punkten wird damit jedoch immer noch weit unterschritten.
Laut den Volkswirten des ZEW signalisieren die Daten, dass sich der Aufschwung der deutschen Wirtschaft fortsetzt. Trotz der Mehrwertsteuererhöhung entwickelten sich die inländischen Auftragseingänge stabil, auch die Stimmung unter den Konsumenten hat sich dank guter Arbeitsmarktdaten beruhigt. Nachdenklich stimmen hingegen nachlassende Auftragseingänge aus dem Ausland, die nach Meinung der Experten als Anzeichen für eine beginnende nachlassende weltweite Nachfrage interpretiert werden können. Ein weiteres Risiko besteht in einem anhaltenden Ölpreisanstieg.
„Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin auf Expansionskurs, und die Nachfrage nach Arbeit steigt. Dies sollte von den Tarifvertragsparteien jedoch nicht für überzogene Lohnforderungen missbraucht werden,“ kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Franz.
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage hat sich erstmals seit Juni 2005 wieder verschlechtert. Der entsprechende Indikator sinkt leicht um 1,7 auf 69,2 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone geben im März geringfügig nach. Der Euro-Indikator sinkt um 1,7 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei 5,1 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nimmt im aktuellen Monat marginal um 0,2 Punkte zu und steht nun bei 66,9 Punkten.
An der Umfrage des ZEW haben sich 296 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung auf Sicht von sechs Monaten in Deutschland wieder. Eine Tabelle zu den Konjunkturerwartungen ist online abrufbar. (ZEW/ml)