Jedes zweite international tätige Unternehmen verliert Aufträge durch Bestechungen seitens der Konkurrenten. Viele Unternehmen sind sich unsicher, wie sie darauf reagieren sollen. Das hat eine Untersuchung der Beratungsgesellschaft Control Risks und der internationalen Sozietät Simmons & Simmons ergeben. Die Ergebnisse der Studie und praktische Tipps haben die Initiatoren im Leitfaden „Facing up to corruption 2007: Korruption bekämpfen – Ein Ratgeber für Unternehmen“ zusammengefasst. Der Leitfaden steht online kostenfrei zur Verfügung.
Für die Studie wurden 350 Unternehmen in Großbritannien, den USA, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Brasilien und Hongkong zu ihrer Einstellung gegenüber Korruption befragt. Daneben wurden für den Leitfaden das wachsende internationale Schrifttum über Korruption sowie Erfahrungen aus dem Beratungsalltag hinzugezogen.
Die Studie zeigt, dass Korruption in hohem Maß ausländische Investoren abschreckt und somit ein echter Standortnachteil ist. Gut ein Drittel der Befragten gab an, aus Sorge über Korruption von ansonsten reizvollen Investitionen Abstand genommen zu haben. „Der Rückzug deutscher Unternehmen aus lukrativen aber korruptionsgefährdeten Ländern kann jedoch nicht die Lösung sein. Gute Vorbereitung und realistische Einschätzung der Risiken erhöhen die Erfolgschancen von sauber agierenden Unternehmen dramatisch“, meint Hans Jürgen Stephan, Mitglied der Geschäftsführung von Control Risks in Berlin.Viele Unternehmen unterschätzten auch die negativen Folgen von Korruption und seien sich der drohenden Sanktionen bei Verstößen gegen Antikorruptionsvorschriften nicht bewusst.
Der vollständige Leitfaden kann als PDF aus dem Internet heruntergeladen werden. (na/ml)