Die Gehaltsstudie „Vergütung von Sekretariats- und Bürokräften 2007“ der Managementberatung Kienbaum gibt Aufschluss über aktuelle Gehälter von Sekretärinnen und anderen Bürokräften. Danach verdient eine deutsche Chefsekretärin im Durchschnitt 49.600 Euro jährlich. Sie nimmt damit eine Spitzenposition ein. Aufgabenanspruch und Qualifikationen bestimmen aber maßgeblich das Gehalt im Einzelfall.
Auf noch höhere Gehälter kommen Sekretärinnen von Vorstandsvorsitzenden bzw. Vorsitzenden der Geschäftsführung, die im Schnitt ca. 25% mehr verdienen. Sachbearbeiter in der Buchhaltung kommen durchschnittlich auf 39.000 Euro. Telefonistinnen am Empfang und Schreibkräfte liegen mit einem Gehalt von 30.800 Euro bzw. 31.800 Euro am unteren Ende der Skala.
Für 2007 wird eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von 2,3% für Sekretariats- und Bürokräfte erwartet. Die Abhängigkeit von der Unternehmensgröße sei bei der Vergütung von Sekretariats- und Bürokräften nicht so ausgeprägt wie bei Führungskräften, sagen die Macher der Studie.
Die im Laufe der Jahre erworbene Berufserfahrung und das Gehalt hängen direkt voneinander ab. Dieser Zusammenhang ist laut Studie besonders stark in den ersten Berufsjahren ausgeprägt – bis etwa Anfang/Mitte des dreißigsten Lebensjahrs. So verdient eine Bereichssekretärin/Projektassistentin unter 24 Jahren im Durchschnitt 30.000 Euro jährlich. Mit 30 bis 34 Jahren verdient sie durchschnittlich 42.500 Euro. Mit über 55 Jahren kommt sie auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von 47.900 Euro. Die Gehaltssteigerung liegt somit in den ersten Berufsjahren bei 41,7% und ab Mitte 30 nur noch bei 12,7%.
Die Analyse der Gehälter von Sekretariats- und Bürokräften in Deutschland zeigt, dass in München, Frankfurt/Main und Düsseldorf die höchsten Löhne gezahlt werden. Dagegen fällt die Vergütung in Hannover, Bremen und Berlin unterdurchschnittlich aus. Im ländlichen Raum sowie den ostdeutschen Standorten sind die Gehälter am niedrigsten. Eine Chefsekretärin in Frankfurt/Main verdient durchschnittlich 57.400 Euro, in Ostberlin jedoch nur 39.900 Euro. Insgesamt erreichen die Gehälter von Sekretaritats- und Bürokräften in den neuen Bundesländern einen Wert von 81% des Niveaus in den alten Bundesländern.
Auch die jeweilige Branche hat einen erheblichen Einfluss auf die Höhe der Vergütung. Chefsekretärinnen in Banken und Versicherungen sowie bei Finanzdienstleistern verdienen am besten (56.300 Euro), gefolgt von ihren Kolleginnen aus der Wirtschafts-, Rechts- und Steuerberatung (55.200 Euro). Schlusslicht ist die Grund- und Wohnungswirtschaft: Hier verdienen Chefsekretärinnen durchschnittlich 40.500 Euro pro Jahr. Sachbearbeiter im Kundendienst verdienen in der Branche Chemie, Mineralölverarbeitung mit 45.400 Euro am meisten und in der Branche Transport und Verkehr, Logistik mit durchschnittlichen 30.300 Euro jährlich am wenigsten.
Interessanter Trend: Die variable Vergütung beginnt sich auch bei Sekretariats- und Bürokräften zu etablieren. Die Anzahl der Unternehmen, die erfolgs- und leistungsorientierte Vergütungen in Form von Prämien, Boni und sonstigen Jahresabschlussvergütungen zahlen, beträgt derzeit im Westen 29%, im Osten 24%. Mehrarbeit wird in 91% der befragten Unternehmen ausgeglichen: In 79% dieser Unternehmen erfolgt die Abgeltung von Überstunden durch Freizeit. 36% der Unternehmen in West und 30% der Unternehmen in Ost gelten Überstunden mit Zusatzzahlungen ab. Eine Überstundenvergütung erfolgt in der Mehrheit der Fälle ab der 1. oder 10. Überstunde und liegt durchschnittlich bei 2760 Euro im Westen und 1530 Euro im Osten.
Die komplette Studie ist kostenpflichtig und bei Kienbaum erhältlich. (Kienbaum/ml)