Frauen sind im Management immer noch deutlich unterrepräsentiert. Ihr Anteil liegt bei rund 4%, wie Untersuchungen des Personalberatungsunternehmens Kienbaum zeigen. Dabei ist der Anteil der Gesellschafter-Geschäftsführerinnen höher als der Anteil der Angestellten-Geschäftsführerinnen. Insgesamt bekleiden Frauen überwiegend Geschäftsführungspositionen in kleineren Unternehmen, an denen sie beteiligt sind. Hier liegt ihr Anteil mit zehn Prozent deutlich über dem Gesamtdurchschnitt.
Mit noch einer Benachteiligung im Gehaltsbereich müssen Frauen kämpfen: Sie verdienen als Geschäftsführer durchschnittlich nahezu ein Drittel weniger als Männer in vergleichbarer Position. Im branchen- und größenunabhängigen Durchschnitt aller Unternehmen erhalten Geschäftsführerinnen ein Jahresgesamtgehalt von 183.000 Euro. Ihre männlichen Kollegen in vergleichbarer Position verdienen 259.000 Euro im Jahr. Ein Grund hierfür ist, dass Frauen häufig die Geschäfte kleinerer Unternehmen führen, an denen sie selbst beteiligt sind. Vergleicht man ausschließlich kleinere bis mittlere Unternehmen (bspw. bis 500 Mitarbeiter), fällt die Vergütung der weiblichen Geschäftsführern 23 Prozent niedriger aus. „Wir verschenken im Zuge der demografischen Entwicklung erhebliche Managementpotenziale. Frauen sind die bestausgebildete Ressource, die wir haben. Wir müssen dringend neue Wege finden, um die besten Köpfe im internationalen Wettbewerb für die Wirtschaft nutzbar zu machen“, sagt Alexander v. Preen, Geschäftführer bei der Managementberatung Kienbaum.
Die Kienbaum-Untersuchungen für „Leitende Angestellte“ zeigen funktionsübergreifend eine geringe Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte im Zehn-Jahres-Vergleich. Betrug der Anteil 1996 noch fünf Prozent, liegt er mit neun Prozent in 2006 zwar fast doppelt so hoch. Bei einem Anteil an allen Erwerbstätigen von ca. 50 Prozent, sind Frauen im Management jedoch immer noch stark unterrepräsentiert. Häufige Ursache hierfür ist die nach wie vor bestehende Problematik Familie und Karriere miteinander in Einklang zu bringen. So führt die Geburt von Kindern und der Mangel an adäquaten Betreuungsmöglichkeiten nicht selten zu einem Karriereknick. Ein möglicher Ansatzpunkt zur Verbesserung dieser Situation ist ein betriebliches Angebot von Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder zumindest die Gewährung von Zuschüssen für Kindertagesstättenplätze. Durch die Einführung von Langzeit- und/oder Zeitwertkonten (mit der Möglichkeit zusätzlicher Erziehungszeiten) kann ein weiterer positiver Beitrag zur Verbesserung der Karrieremöglichkeiten von Frauen geleistet werden.
Die Studie ist bei Kienbaum erhältlich. (Kienbaum/ml)